Performance des polnischen Künstlers Roman Dziadkiewicz am 20. Juni 2008 und weitere Veranstaltungen (u.a. mit Celia Guevara, Thomas Heise, Kerstin Hensel, Olaf Nicolai)
Sehr geehrte Damen und Herren,
wir erlauben uns, sie auf einen weiteren Höhepunkt unserer diesjährigen Ausstellungsreihe TransAktion - Skulpturen des Übergangs hinzuweisen: das von dem Krakauer Konzeptkünstler Roman Dziadkiewicz entwickelte Projekt eines Museums der Transformation.
Das Museum der Transformation in Chemnitz versteht sich als eine Langzeit-Performance, die im Rahmen unserer Ausstellungsreihe beginnt und womöglich in der Einrichtung eines tatsächlichen solchen Museums mündet. Dziadkiewicz reagiert damit auf die Tendenzen zur beschleunigten Transformation von Kultur auf der einen und ihrer Musealisierung auf der anderen Seite. Die Verwurzlung seines Projektes in Chemnitz ist von den zahlreichen hier zu beobachtenden Museumsgründungen, aber auch von den historischen Umwälzungen inspiriert, die dem Erscheinungsbild der Stadt eingeschrieben sind. Der aus diesen gesellschaftlichen Veränderungen resultierende Erfahrungsschatz stellt aus der Sicht des Künstlers das eigentliche - weitgehend ungenutzte - museale Kapital der Stadt dar, auf dessen Aktivierung das Museum der Transformation zielt.
Initialereignis des Projekts ist eine zweistündige Performance/Paneldiskussion am Freitag, 20.6., ab 18.45 Uhr im historischen Stadtbad Chemnitz (Mühlenstr. 27), die der Künstler als multidimensionale Kombination von performativen Ansichten, visueller Kunst, Poesie und Theorie konzipiert hat. Anknüpfend an die performative Tradition innerhalb der polnischen Konzeptkunst hat Roman Dziadkiewicz hierfür ein dramatisches Werk verfasst, in dem gleichermaßen reale Protagonisten des aktuellen Kunstgeschehens wie auch fiktive Gesprächspartner zu Wort kommen. Das Museum der Transformation als realer Vorschlag für Chemnitz steht dabei im Zentrum der Diskussion. Mitwirkende der Aufführung sind u.a. Susanne Altmann (als Irit Rogoff), Werner Hennrich (als Jacques Austerlitz), Yvette Cotzee (als Maria Lind), René Döring (als Anselm Franke), Volkmar Billig (als Volkmar Billig) und Yulia Vashchenko (als russische Performance-Künstlerin).
Als zweiter Teil des Projekts wird am Sonntag, 22.6., in der Galerie Weltecho Roman Dziadkiewiczs Installation the flowing museum eröffnet.
Gleichzeitig bietet sich am Sonnabend und Sonntag, 21. und 22.6., ein letztes Mal die Möglichkeit, auch die monumentale Textilskulptur zu besichtigen, die die chinesische Künstlerin Yin Xiuzhen gemeinsam mit ehemaligen Chemnitzer Textilarbeiterinnen im Bürgerverwaltungszentrum Moritzhof Chemnitz (Bahnhofsstr. 53) geschaffen hat. Dafür ist der Moritzhof ausnahmsweise auch am Wochenende jeweils von 14 - 19 Uhr geöffnet.
Weiterhin machen wir Sie auf folgende öffentliche Veranstaltungen aufmerksam, die im Rahmen unseres zusammen mit der TU Chemnitz und der Bauhaus-Universität Weimar veranstalteten Symposiums „Utopolis - Wunschfabrik Stadt“ am Mitsommerwochenende geplant sind:
Sonnabend, 21.6., 19 Uhr in der Galerie Weltecho: Kunst und die Utopie gesellschaftlicher Praxis, Rundtischgespräch mit Ruth Sonderegger (Philosophin), Kerstin Hensel (Schriftstellerin), Georg Klein (Klangkünstler), Enrico Lübbe (Regisseur), Olaf Nicolai (Künstler) und Thomas Heise (Filmemacher);
ab 21 Uhr: Miniaturen (Lode Devos und Tänzer/innen des Ballettensembles Chemnitz);
ab 22 Uhr: Filmprogramm: Rodakis (R: Olaf Nicolai, 2008), Eisenzeit (R: Thomas Heise, 1991), Sudtopía (R: Ricardo Pons/ Argentinien, 2000/2005), in Anwesenheit der Regisseure Thomas Heise und Olaf Nicolai
Sonntag, 22.6., 11 Uhr: Matinée im Opernhaus Chemnitz - Die argentinische Architektin und Urbanistin Celia Guevara, Schwester von „Che“ Guevara, spricht zum Thema „Industrie - Utopie“ (Begrüßung: Barbara Ludwig, Oberbürgermeisterin der Stadt Chemnitz)
Weitere Informationen unter: www.transaktion2008.de
Rückfragen, Anmeldungen, Interviewwünsche: oscar@weltecho.eu/ 0179 53145
Ulf Kallscheidt
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